Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das ist nicht Floskel sondern Auftrag – auch und gerade dann, wenn jemand Grundsicherung beantragt, gegen fehlerhafte Behördenentscheidungen kämpft oder vor dem Sozialgericht steht. In der Realität der Republik des Grundgesetzes sind aber rund die Hälfte aller sozialrechtlichen Bescheide fehlerhaft. Wer keine juristische Unterstützung hat, fällt oft durchs Raster. Für uns ist das nicht hinnehmbar.

Wir glauben an einen Rechtsstaat, der allen Menschen einen fairen Zugang zu rechtlichem Gehör ermöglicht – unabhängig von Herkunft, Bildung oder finanzieller Lage. Deshalb leisten wir sozialrechtliche Arbeit auch dann, wenn sie sich wirtschaftlich nicht „rechnet“. Den strukturellen Verlust tragen wir bewusst aus eigener Kraft.

Unsere Kanzlei verbindet zwei Welten: wirtschaftlich tragfähige Bereiche wie das Kunstrecht oder der gewerbliche Rechtsschutz auf der einen Seite – und der gezielte, bewusst in skandalöser Weise staatlich unterfinanzierte soziale Zweig auf der anderen. Diese Balance ist kein betriebswirtschaftlicher Unfall, sondern Ausdruck unserer Haltung. Wir nutzen unsere ökonomische Freiheit, um Gerechtigkeit praktisch werden zu lassen. Denn: Wer kann, der muss!

Unsere Geschichte prägt unsere Haltung. Wir wissen, was es heißt, sich Bildung und gesellschaftliche Teilhabe erkämpfen zu müssen. Ohne die Schutzfunktion des Sozialstaats wären viele Lebenswege – auch unserer – nicht möglich gewesen. Daraus erwächst für uns eine Verantwortung: nicht hinter uns die Tür zuzuschlagen, sondern sie offen zu halten. Für alle, die folgen wollen.

Unsere Arbeit im sozialen Kanzleizweig ist kein Akt der Wohltätigkeit, sondern Ausdruck eines mittlerweile wohl überkommenen, anwaltlichen Selbstverständnisses. Es geht dabei um Gerechtigkeit als praktisches Handeln, nicht als abstrakte Idee. Um die Überzeugung also, dass Recht kein Privileg sein darf sondern eine tägliche Praxis sein muss.

Gerechtigkeit muss gesehen und erlebt werden, damit sie als gesellschaftliches Prinzip Bedeutung und Gewicht beanspruchen kann. Diese Arbeit ist Ausdruck der Freiheit, nach unseren eigenen Einsichten zu leben und deshalb kümmert uns nicht, was andere über uns denken oder sagen.